CDU setzt sich für den Erhalt der Linie 106 ein

Nachdem bereits der Etat für dringend notwendige Straßensanierungen zusammengestrichen wurde, geht es beim ÖPNV in die zweite Runde. Abermals wird die Fahrleistung um 550.000 km zusammengestrichen. Jetzt ist von der Einsparmaßnahme der Betrieb einer ganzen Linie betroffen. Einmal davon abgesehen, dass auf der Linie 106 in den vergangenen Jahren für viel Geld Haltestellen barrierefrei ertüchtigt wurden, die nun überhaupt nicht mehr angefahren werden, geht die Maßnahme eindeutig am Interesse der Bürgerinnen und Bürger vorbei, betont der CDU-Kreisvorsitzende Andreas Bruszynski. Besonders Seniorinnen und Senioren sind auf diese Busverbindung angewiesen. Und wer sich den Fahrplan ansieht, weiß auch schnell warum. Mehrere Seniorenheime werden von der Linie 106 angebunden. Die Altenpflegeheime der Caritas, St. Elisabeth und St. Ludwig in der Schumannstraße und das Seniorenzentrum sowie Seniorenresidenz am Buchhügel. Die Linie 106 verbindet die Altenpflegeheime in der Schumannstraße und am Buchhügel direkt mit der Sana-Klinik, dem Ketteler-Krankenhaus und der Innenstadt. Darüber hinaus nutzen Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Schule, der Käthe-Kollwitz-Schule sowie der Grundschule am Buchhügel und der Marienschule die Linie 106. Zu Stoßzeiten zum Schulbeginn und Schulende wird die Linie 107 nicht ausreichend sein, um alle Schülerinnen und Schüler zu befördern. Dort ist gegenwärtig schon zu beobachten, dass die Busse oft sehr voll sind.

Aber auch der Wetterpark und die Kinder- und Jugendfarm sind dann nur noch über die Linie 107 mit entsprechender Gehzeit erreichbar. Während den Seniorinnen und Senioren am Buchhügel noch durch die Linie 108 eine weitere Verbindung zur Verfügung steht, können die Altenheime in der Schumannstraße nur noch mit einem erheblichen Fußweg erreicht werden. Die Sprendlinger Landstraße ist bis zur Stadtgrenze nicht mehr an den ÖPNV angebunden. „Ob die Seniorinnen und Senioren dann die überdimensionierte Radwegeanbindung in Anspruch nehmen, darf bezweifelt werden“, wie der CDU-Chef betont. Und auch die Mitarbeiter der im Bereich der Sprendlinger Landstraße angesiedelten Unternehmen, wie etwa die VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH in der Merianstraße oder des Briefzentrums der Deutschen Post werden über die Streichung der Linie wenig erfreut sein und möglicherweise anstatt den ÖPNV wieder den Pkw für den Weg zur Arbeit nutzen. Unter dem Gesichtspunkt einer Verkehrswende erscheint dies kaum zielführend.

Einerseits wird der ÖPNV massiv in seinem Leistungsangebot zusammengestrichen, andererseits hält man noch immer an dem Betrieb der eMobil-Stationen fest, obwohl mit der Abgabe an einen privaten Betreiber, anders als von Mobilitätsdezernentin noch kürzlich behauptet, mehr als 300.000 € im Jahr eingespart werden könnten. Das ist den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu erklären. Seniorinnen und Senioren, die im Altenheim leben, fahren in aller Regel weder Fahrrad, Pedelec noch E-Auto. Sie sind auf einen ÖPNV angewiesen, der gewährleistet, dass nur kurze Strecken zu Fuß zurückgelegt werden müssen. Und nach der angekündigten Streichung der Linie 106 ist das für viele Menschen nicht mehr gewährleistet. „Die Ampelkoalition wird daher an dieser Stelle bei der CDU auf erheblichen Widerstand treffen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die Linie 106 erhalten bleibt. Dies einmal abgesehen von den ansonsten angekündigten Einsparungen, für die es aus diesseitiger Sicht keiner Beauftragung eines spezialisierten Beratungsbüros für ein vermutlich stattliches Honorar bedurft hätte. Einen derartigen Erkenntnisgewinn wird man auch von einer Geschäftsleitung erwarten dürfen, die zudem mit zwei Geschäftsführern ausgestattet ist“, betont Bruszynski abschließend.