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Die CDU-Fraktion kritisiert das vorschnell wirkende Verwerfen der Möglichkeit des Verbleibes der Stadtbibliothek

„Die Stadtbibliothek kann an ihrem jetzigen Standort Büsing-Palais/ Bernardbau nicht erweitert werden“. Mit diesen knappen Worten wird in den Pressemitteilungen der Stadt Offenbach das Ende des angestammten und etablierten Standortes der Stadtbibliothek verkündet und die Prüfung eines Neubaus an anderer Stelle angekündigt.

Dieser Schritt bedeutet zum einen gleichsam den Abschied von beliebten Räumlichkeiten wie dem Bücherturm, die über viele Jahre ihren besonderen Charakter nicht verloren haben, und zum anderen das Ende des Offenbacher Kulturkarrees, dessen Herzstück die Stadtbibliothek in unmittelbarer Nachbarschaft zum Klingspormuseum und dem Haus der Stadtgeschichte darstellt. Die positive Identifizierung mit dem Kulturkarree durch die Bürger und die individuelle Prägung dieses Gebietes ist über die Zeit gewachsen und kann nicht räumlich versetzt werden.

„Die Offenbacherinnen und Offenbacher bekommen eine neue Stadtbibliothek mit der Aufenthaltsqualität eines Wohnzimmers und einem gastronomischen Angebot,“ sagt Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. Die CDU-Fraktion kritisiert das vorschnell wirkende Verwerfen der Möglichkeit des Verbleibes der Stadtbibliothek am angestammten Ort mit Sanierung und Erweiterung.

„Obwohl der Platzbedarf der Stadtbibliothek gestiegen ist und Modernisierungen anstehen, können wir nicht nachvollziehen, dass Erweiterungsperspektiven z.B. im Bernardbau/Büsingpalais mit wenigen Sätzen einer städtischen Pressemitteilung negativ beurteilt und vom Tisch gefegt werden“, äußert der CDU-Fraktionsvorsitzende Roland Walter sein Unverständnis. Die freien Räume des ehemaligen Bürgerbüros zum Beispiel würden ausscheiden, weil sie Lösungen für betriebsorganisatorische Angelegenheiten erfordern. Er ergänzt: „Eine städtische Pressemitteilung ersetzt keine Information an Stadtverordnete. Das ist in keinem Fall das Mittel der Wahl.“

Roland Walter führt weiter aus: „Es wirkt, als wolle der Magistrat ohne Rücksicht auf bewährte Strukturen und ohne ausreichende Prüfung - auch der finanziellen Auswirkungen - einen Neubau der Stadtbibliothek durchsetzen. Die positive Identifikation mit einem Stadtraum muss allerdings wachsen und kann nicht den Menschen angeordnet werden.“

An dieser Stelle zeigt sich eine Schwachstelle der Definition des Geltungsbereiches „Zukunftskonzept Innenstadt“. Das Kulturkarree wurde aus dem Planungsbereich ausgespart mit dem Ergebnis, dass die Stadtbibliothek - verbunden mit hohen Erwartungen an deren Anziehungskraft - nun scheinbar unbedingt verlagert werden soll. Dabei ist mit dem Kulturkarree eine Planung der Stadt Offenbach geglückt und ein Anziehungspunkt über Jahre gewachsen.

Die Christdemokraten sehen auch finanzielle Gesichtspunkte vernachlässigt: Die Räumlichkeiten der Stadtbibliothek befinden sich in städtischem Besitz. Eine Abwägung der Kosten zwischen Verbleib am Standort und einem Neubau inklusive Nachnutzungsoptionen des Bestands sollte selbstverständlich sein. Allerdings sucht man eine derartige Berechnung vergebens.

Die CDU-Fraktion hat für die kommende Stadtverordnetenversammlung einen Antrag eingereicht, in dem sie die ursprünglich mit dem Zukunftskonzept Innenstadt beschlossene, vergleichende Standortprüfung vollumfänglich, d.h. inklusive der Variante „Verbleib am heutigen Standort“, mit ausführlichen Informationen einfordert. Denn entgegen dem Stadtverordnetenbeschluss vom Juni 2020 wurde diese Variante ohne fundierte Darstellungen der Gründe und der erarbeiteten Ergebnisse vom Magistrat verworfen.

Zudem ist ein Vorschlag der Prüfung einer Erweiterung der bestehenden Stadtbibliothek auf einen Teil des angrenzenden Areals in dem CDU-Antrag enthalten. Dies würde der historischen Bebauung entsprechen und der „Lesegarten“ entfallen. Das wäre gleichzeitig eine Korrektur einer im Fall Lesegarten völlig missglückten und teuren Planung.

 „Der Erfolg von Konzepten anderer Städte lässt sich nicht ohne Weiteres auf Offenbach übertragen und erzwingen. Wir fordern eine sachliche, unvoreingenommene Lösung für die Zukunft der Stadtbibliothek, die den Offenbachern in möglichst vielen Punkten gerecht wird,“ schließt der CDU-Fraktionsvorsitzende ab.