Schule und Bildung

Die Zukunft der Stadt entscheidet sich auch dadurch, wie wir unsere Kinder erziehen und unterrichten. Die kommunale Schul- und Bildungspolitik gehört daher auch 2021 bis 2026 zu unseren wichtigsten Aufgaben.

Wir wollen auch weiterhin die besten Voraus­setzungen für das erfolgreiche Lernen unserer Schüler und Schülerinnen schaffen. Deshalb be­trachten wir beim Thema „Bildung“ nicht nur die Schule, sondern die Gesamtheit der Bildungs- und Freizeit­angebote in Offenbach. Wir werden die kom­munale Bildungslandschaft regel­mäßig analy­sieren, mit zentralen Akteuren besprechen und opti­mieren.

Diese Optimierung setzt voraus, dass ver­schiedene Instrumente und Handlungs­möglichkeiten der unterschiedlichen Insti­tutionen aufeinander abgestimmt werden und koordiniert zum Einsatz kommen. Die verschiedenen Bildungseinrichtungen in Offen­bach sollen nicht nebeneinander, sondern miteinander arbeiten. Nach un­serer Vor­stellung ist moderne Bildungs­politik vernetzt und kooperativ. Sie ba­siert auf lang­fristigen Konzepten. Hierzu müssen stärkere Anstrengungen unter­nommen werden.

Eine breite Bildung ist unverändert eine persönliche Schlüsselqualifikation. Wir neh­men daher die Bildungsbiografie der Menschen nicht nur in Kita und Schule in den Fokus, sondern wollen das lebenslange Lernen – auch über traditionelle Bildungs­einrichtungen hinaus – ermög­lichen und fördern. Deshalb sollte der Schulentwicklungs­plan zu einer Bildungs­berichterstattung erweitert werden, die alle Bereiche der Bil­dung betrachtet. Auf diese Weise können Zusammenhänge erkannt und Synergien genutzt werden.

Die Bildung der Bürger ist mitentscheidend für die Lebensqualität in unserer Stadt, und Bildung ist ein wichtiger Standortfaktor zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Offenbachs. Auch das spätere soziale Engagement in der Stadtgesellschaft wird durch die individuelle Bildung bestimmt.

Wir übernehmen die Verantwortung für die Schaffung entsprechender optimierter Rahmenbedingungen. Es geht uns dabei um mehr als Gebäude, Ausstattung und technisches Personal. Bei Schulsanierungen und Schulneubauten setzen wir auf Nachhaltigkeit und moderne, zweckmäßige Funktionalität  der Ausstattung. Bei der Erstellung von quantitativen Bedarfsprognosen beachten wir genau die Entwicklung von neuen Wohngebieten sowie Verdichtungen im Bau. Wir achten auf Demographie und die Einwohnerzahlen, um flexibel, angemessen und schnell auf die aktuellen und kommenden Schülerzahlen zu reagieren. Das war viele Jahre in Offenbach nicht der Fall und wurde erst vor fünf Jahren von uns wieder berücksichtigt.

Bei der Modernisierung oder Neubauten von Schulen wollen wir auf deren Ganz­tages­fähigkeit achten. Es ist wichtig, dass die Schulleitungen bei Neubauten und Sanie­rungen frühzeitig in die Planung einbezogen werden. So wird es uns gelingen, ziel­gerichtet zu bauen und zu sanieren.

In Offenbach sind seit einigen Jahren starke Grundschuljahrgänge zu be­ob­achten. Unter Einwirkung der CDU sind zwei neue Grundschulen im Ent­stehen. Während bei der „Grundschule Bieber Nord“ schon Unterricht möglich ist, wenn auch vorläufig in temporären Raummodulen, ist der Neu­bau für die Grundstufe an der „IGS Linden­feld“ noch in der Pla­nung.

Da in der Offenbacher Innenstadt drin­gend eine weitere Grundschule be­nötigt wird, werden wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass mit dem Neubau an der „IGS Lindenfeld“ für die Grundstufe zügig be­gonnen wird.

Die festgelegten Grundschulbezirke werden wir einer ständigen Überprüfung und Anpassung unterziehen, da die Wohngebiete und somit die Einwohnerzahlen in bestimmten Gebieten in Offenbach einem starken Wandel unterliegen.

Wir setzen zukünftig auf eine noch bessere Verzahnung von Kita und Grundschule. Zum Beispiel muss die intensive Sprachförderung, die in den Kitas erfolgt, in der Grund­schule weiter fortgeführt werden.

Auch im Bereich der weiterführenden Schulen haben wir viel Positives erreicht. Durch die Umwandlung der Bachschule (jetzt „IGS Lindenfeld“) und der Mathildenschule in Integrierte Gesamtschulen sind zwei Schulen im Innenstadtbereich entstanden, in denen Kinder und Jugendliche bis zum Jahrgang 10 gemeinsam lernen können.  Damit entsprechen wir auch dem Elternwunsch nach mehr IGS-Plätzen. Bildungs­politisch bedeutet die Umwandlung der beiden Schulen in eine IGS eine Weiterent­wicklung der Offenbacher Bildungslandschaft und somit auch die Steigerung der Attraktivität der Sekundarstufe I-Schulen. Die Entwicklung der Offenbacher Bildungs­landschaft werden wir weiterführen und optimieren.

Das dringend benötigte vierte Gymnasium im Osten der Stadt ist bereits in Planung. Damit werden die drei be­stehenden Offenbacher Gym­na­sien deutlich entlastet. Die CDU begleitet die Pla­nung des Baus intensiv, denn dieser wurde durch unsere Inter­vention beim Bebau­ungs­plan erst möglich. Der Neubau auf dem ehemaligenGüter­bahnhofgelände soll mo­dernen pädagogischen Konzepten Rechnung tragen, um­weltgerecht und wand­lungs­fähig ausgestaltet sein und eine gesunde Umgebung mit Mensa und Bewe­gungs­landschaft bieten. Es soll ein Schulgebäude mit Zukunft und flexiblen Grundrissen sein.

Heute wird nicht nur im Klassenverband gelernt, sondern auch allein oder in kleinen Gruppen. Der Neubau soll deshalb inspirierende und viel­schichtige Lern­um­gebungen zum Lernen in unterschiedlichen Perspektiven ermög­lichen.

Die Informationsmöglichkeiten für Eltern und Schüler über weiterführende Schulen sollen ausgebaut und stetig aktualisiert werden. Informationsnetzwerke auch zu Aus­bildungswegen sollen installiert und ausgebaut werden, zusammen z.B. mit der IHK und der Kreishandwerkerschaft.

Ganztätig arbeitende Schulen leisten einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Darüber hinaus sind Ganztagsschulen für die Verein­bar­keit von Familie und Beruf unerlässlich. Wir verfügen in Offenbach über eine flächendeckende Ganztags­versorgung im Profil 1. Die wenigsten Schulen haben ihren Ganztagsbereich auf Profil 2 bzw. 3 ausgeweitet. Dies reicht für uns nicht aus. Wir sind für den kon­tinuierlichen Aus­bau von Ganztagsschulen in Offenbach mit verlässlichen Bildungs- und Betreuungs­angeboten, da sie u.a. eine bessere individuelle Förderung unserer Kin­der ermög­lichen.

Uns ist bewusst, dass der Ausbau zum Ganztagsangebot die Schulen vor große Herausforderungen stellt. Aber für die Offenbacher Schülerschaft ist dies notwendig. Denn eine bestimmte Qualität der Angebote schafft feste Strukturen im Alltag, Kontinuität, Lernqualität und Motivation.

Wir wollen gemeinsam mit den Schulleitungen außerdem an Lösungen für flexible und kreative räumliche Konzepte in bestehenden Schulbauten arbeiten. Bei Neubauten wollen wir eine Trennung von Schul- und Ganztagsräumen realisieren. Denn es arbeiten längst nicht mehr nur Lehrkräfte an den Schulen, sondern auch Jugend­hilfemitarbeiter, Schulpsychologen, Integrationshelfer, Förderpädagogen, Berufs­berater etc. Sie alle benötigen angemessene Räumlichkeiten.

Auch Inklusionbraucht Räume mit entsprechender multifunktionaler Ausstattung. Die optimale Lernumgebung für das erfolgreiche gemeinsame Lernen zu schaffen, sehen wir als herausragende Aufgabe.

Inklusion wird in der Offenbacher Schullandschaft bereits praktiziert. Dies bedeutet, dass alle Mädchen und Jungen unabhängig ihres Handicaps ge­meinsam lernen. Der Unterricht wird an die persön­lichen Voraussetzungen angepasst. Bei erhöhtem Förderbedarf kann ein Teilhabeassistent an die Seite gestellt werden. Die Umsetzung ist nicht einfach und stellt die Schulen pädagogisch vor große Heraus­forderungen. Dennoch gilt es, nicht alle Schulformen immer für alle Kinder zu öffnen. Die Erfahrung zeigt, dass es einerseits „Schutzräume“, andererseits auch „Begabtenförderung“ geben muss, um den Bedürf­nissen aller Betroffenen und der Gesellschaft gerecht zu werden.

Deshalb werden wir die Standorte für bestimmte Schwerpunkte der Inklusion und somit für be­sondere Ausstattung neu regeln. Wir werden darauf achten, dass im Rah­men der Schulbau­sanierung eine entsprechend innovative Raumge­staltung für die be­son­deren Anforderungen der inklu­siven Bildung realisiert wird. Dies soll auch an den bestehenden Schulen variabel gestaltet und an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden. Durch eine kluge Möblierung der Räume werden alternative Lernplätze ge­schaffen, die gerade Kindern mit Beeinträchtigung die Teilnahme am Unterricht ermög­lichen.

An der Fröbelschule ist im Vergleich zu einer Re­gelschule die Betreuung sehr intensiv und fach­lich hoch spezialisiert. Kinder mit Behin­derung er­halten dort die beste För­derung. Des­halb ist die Schule für Offenbach von erheblicher Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir deren Neubau auf den Weg gebracht.

Förderschulen und Regelschulen bieten unterschiedliche Wege der Förderung. Wir werden dafür sorgen, dass die Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung durch professionelle Beratung die beste Schulwahl für ihr Kind treffen können. Hierzu werden wir die strukturellen Hilfen im Bereich der Jugendarbeit, der Schulpsychologie und der Integrationsarbeit ausbauen und dafür sorgen, dass alle Institutionen vernetzt und zielführend gebündelt bei dem bestehenden inklusiven Schulbündnis arbeiten können.

Uns ist bewusst, wie essenziell wichtig eine gute digitale Ausstattung an Schulen ist. Alle Offenbacher Schulen sind inzwischen mit WLAN ausgestattet. Das kann kaum eine hessische Großstadt vorweisen.

Wir werden uns darüber hinaus dafür einsetzen, dass jede Schule eine IT-Infrastruktur erhält, die sich am pädagogischen Bedarf der Schulen orientiert. Dafür sollen die Mittel aus dem Digitalpakt zielgerichtet eingesetzt und gerecht verteilt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Land Hessen ist dafür notwendig und sinnvoll. Neben einem schnellen WLAN sollen den Schulen entsprechende Video­konferenz- und Messenger-Dienste zur Verfügung stehen. Richtig eingesetzt, bieten die neuen Medien viel Potential. Sie bereichern nicht nur den Unterricht, sondern helfen, die Medienkompetenz der Schüler und Lehrer zu stärken.

Die Chancen und Herausforderungen in der digitalen Bildung sind fundamental und gehören zur modernen Pädagogik einfach dazu. Die Schüler müssen den Umgang mit digitalen Informationen und Informationstechnologien lernen und sich kritisch mit unterschiedlichen Medien auseinandersetzen. Wir werden auch dafür sorgen, dass durch die Digitalisierung keine Bildungsungerechtigkeiten entstehen.

Ein zentraler Zeitpunkt im Leben der Jugendlichen ist der Übergang von der Schule in den Beruf. Diesen Übergang zielfüh­rend zu gestalten muss auch im Interesse der Stadt Offenbach liegen, um z.B. künftiger Ar­beitslosigkeit vorzu­beu­gen. Bil­dung, Wirt­schafts­entwick­lung, De­mo­graphie und Arbeitsmarkt stehen in einem engen Zusammenhang. Wir werden deshalb den Prozess der Berufsfindung bei den Ju­gend­lichen unterstützen und dabei die Bedingungen vor Ort berücksichtigen. Hierzu bedarf es rechtzeitiger Bemühungen auch außerhalb der Schule.

Auch wenn Berufsberatung und Berufsorientierung für Schüler bereits integrale Bestandteile des Bildungswesens sind, bedarf es eines stärker abgestimmten Wir­kens seitens der Kommunen, Kammern, Agentur für Arbeit, Jugendsozialarbeit, Bil­dungs­träger u.v.m. Den Aufbau entsprechender Netzwerke zur Zusammenarbeit wollen wir fördern und unterstützen.

„Risikogruppen“ bzw. gefährdete Personen im Bereich der Berufsorientierung werden wir rechtzeitig unterstützen, z.B. durch Sprachprogramme, Einbeziehung der Jugend­hilfe und Ähnliches.

Die Offenbacher Schulen verfügen über Werkstätten, Lernbüros, Lehrküchen u.s.w.. Diese Ressourcen werden aber oft nur unzureichend genutzt. Wir wollen dafür sorgen, dass unterschiedliche Institutionen diese Räume auch außerhalb des Unterrichtssinnvoll nutzen können.

Die Offenbacher Bildungslandschaft ist durch Vielfalt geprägt. Wir werden die Schulen bei ihrer weiteren Profilbildung (z.B. Sport, MINT, Kultur) unterstützen. Wir wollen Bildungsnetzwerke und die ganz­heit­liche Bildung im schulischen und auch im außerschulischen Kontext etablieren. Die Schulen können im Bereich der Integration, Berufsorientierung, Gewaltprävention auf viele Angebote seitens der Stadt Offenbach zur Unterstützung verschiedener schulischer Projekte zurückgreifen. Diese Angebote werden wir ausbauen und die Schulen ermutigen, auf diese gezielt zuzugreifen und sie in den Schulentwicklungsprozess zu integrieren. Auch wollen wir die Selbständig­keit der Schulen stärken. 

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