Ministerpräsident Bouffier zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat anlässlich des Gedenktages zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 dazu aufgerufen, das Geschehene lebendig zu halten. „Die Geschehnisse in Auschwitz und der millionenfache Mord von Juden sind Teil unserer deutschen Geschichte. Sie mahnen uns, wachsam zu sein gegenüber antisemitischen, rassistischen und diffamierenden Tendenzen und Strömungen“, so Bouffier bei der digitalen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Hessischen Landtag.

Mit Verblassen der Erinnerung und einem immer größer werdenden zeitlichen Abstand zum Nationalsozialismus würden Diffamierungen und Judenhass wieder zunehmen und sich in unserem Alltag ausbreiten. „Wir nehmen zunehmend falsche Konstruktionen, Verzerrungen und Leugnungen der historischen Ereignisse wahr. Wenn heute nicht nur auf Schulhöfen, aber vor allem dort, die Anrede ,Du Jude‘ sehr weit verbreitet ist, so muss uns dies aufrütteln“, mahnte der Ministerpräsident. Antisemitismus werde wieder präsenter, in wechselnden Ausdrucksformen – von vermeintlich harmlosen oder beiläufigen Bemerkungen bis hin zu aggressivem Verhalten und der Gewalt gegen Menschen. „Die Hemmschwellen insbesondere in den sozialen Medien sind deutlich gefallen und wir müssen alles tun, um Gleichgültigkeit zu überwinden und engagiert gegen diese Entwicklung auf allen Ebenen zu arbeiten“, machte Bouffier klar. Der brutale Anschlag von Halle 2019 habe vor Augen geführt, „vor welchen Herausforderungen wir stehen“, unterstrich Bouffier. „Was in Halle passiert ist, das war ein Anschlag auf uns alle, der in die Mitte unserer Gesellschaft zielte. Mehr noch: Es war ein Angriff auf unsere Grundwerte, auf Freiheit und Demokratie, Toleranz und Respekt. Deshalb müssen wir gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung entschieden vorgehen. In unserem Land dürfen antisemitische, extremistische oder rassistische Positionen und Denkweisen keinen Platz haben“, so der Regierungschef.

Quelle: Hessische Staatskanzlei. Die gesamte Meldung finden Sie hier.